Letzte Aktualisierung: 24.10.2023
Urlaub in Duderstadt und Umgebung – das musst Du gesehen haben.
Ich liebe kleine Kurzurlaube mit einem perfekten Mix aus Kultur, Genuss und Wellness. Wenn’s Euch genauso geht, hab‘ ich einen Top-Tipp für eine schöne Kurzreise in die Mitte Deutschlands: Besucht doch mal Duderstadt und das Eichsfeld!
Duderstadt im südöstlichen Niedersachsen und der Landkreis Eichsfeld im nordwestlichen Thüringen liegen direkt nebeneinander und bieten gemeinsam so viele Optionen für tolle Aktivitäten, dass ich jetzt schon weiß: da muss ich wieder hin! Geografisch liegen Duderstadt und das Eichsfeld ziemlich mittig in Deutschland und sind so aus jeder Himmelsrichtung richtig prima zu erreichen.
Sehenswürdigkeiten Duderstadt und Umgebung – Inhalt
- Die Highlights der Altstadt von Duderstadt
- Das Rathaus von Duderstadt
- Der Westerturm von Duderstadt
- Die Basilika St. Cyriakus
- HGN Kunsthalle Duderstadt
- Skywalk am Sonnenstein. Gläserne Aussichtsplattform
- Grenzlandmuseum Eichsfeld
- Affenwald Straußberg
- Hoteltipp: Victor’s Residenz-Hotel Teistungenburg
- Weitere Tipps & Sehenswürdigkeiten in der Region.
Die Highlights der Altstadt von Duderstadt
Duderstadt ist eine superniedliche, beschauliche Fachwerkstadt im Landkreis Göttingen. Dort könnt Ihr ganz wunderbar durch den alten Stadtkern schlendern. Mir haben es besonders die liebevoll gestalteten, alten Holztüren der Häuser angetan. Achtet mal drauf, die sind wirklich schön restauriert!
Das Rathaus in Duderstadt
Unangefochtenes Highlight in der Duderstädter Altstadt ist auf jeden Fall das Rathaus. Die Basis des heutigen Baus ist ein gegen 1302/1303 entstandenes Sandsteingebäude. Erst im 16. Jahrhundert wurden Fachwerkgeschosse aufgebaut, die heute das Bild der Fassade prägen. An der nördlichen Fassade findet Ihr gleich drei Türmchen. Die zweigeschossige Laube wurde errichtet, um die Nordfassade zu stützen. Mehrere lebensgroße Figuren zieren die Säulen der Überdachung für den Treppenaufgang.
In den 80ern wurde das Duderstädter Rathaus äußerlich renoviert und um 2000 wurde dann nochmal richtig investiert, um Fäulnisschäden am Holz des Gebäudes zu beseitigen. Zu den Bewohnern des Duderstädter Rathauses gehört übrigens auch seit vielen Jahren eine Fledermauskolonie.
Wenn Ihr das Duderstädter Rathaus besichtigen wollt, könnt Ihr das im Rahmen einer Stadtführung tun. Viel beliebter sind aber die Federmausführungen, die angeboten werden. Da kommt Ihr vom höchsten Turm bis in den Keller und atmet Geschichte ein!
Funfakt: Das Rathaus in Duderstadt gehört zu den ältesten Rathäusern Deutschlands – allerdings streiten um diesen Titel so einige Städte und Städtchen ;). So oder so: Das Duderstädter Rathaus ist definitiv eines der Highlights in der Altstadt!
Der Westerturm von Duderstadt
Eine weitere architektonische Besonderheit von Duderstadt ist der Westerturm, der auch ein kleines Stadtmuseum beheimatet, das liebevoll gepflegt wird. Dort könnt Ihr die multimedial gestützte Ausstellung „Stadtluft macht frei“ besuchen. Die Ausstellung bietet einige Mitmach-Stationen und ist auch für kleine Duderstadt-Besucher gut geeignet.
Mir hat am Westerturm besonders der extrem gelungene Mix neuer und alter architektonischer Detailliebe gefallen. Der Duderstädter Westerturm beweist ziemlich eindrucksvoll, dass man, mit einem guten Auge und einer gesunden Portion Kreativität, historische Bauwerke über die Jahrhunderte auch in neue Stadtwelten integrieren kann.
Funfakt: Zum Westerturm gibt’s ’ne wilde Entstehungsgeschichte. Das markante, in sich gedrehte Dach hat nämlich der Teufel in seiner Wut verdreht. In seiner Zeitnot bat der Bauherr den Teufel beim Dachdecken um Hilfe. Der versprochene Lohn war die Seele des Bauherrn. Als der aber so gar keine Lust hatte, auf seine Seele zu verzichten war der Teufel stinksauer und hat das Dach ruckzuck verdreht. Ein Glück gab’s damals noch keine Wutzettel, sonst wär‘ das Dach jetzt gerade und der Turm optisch nur halb so schick! So! Wisst’er Bescheid!
Basilika St. Cyriakus
Kein Altstadtrundgang ohne Kirchenbesuch! Ich weiß nicht, wie’s Euch geht, aber für mich gehört der Besuch der hiesigen Kirche zu einer kleinen Besichtigungstour dazu. Meist zünde ich eine Kerze an und nehme mir einen Moment um die Ruhe die solche Orte ausstrahlen zu genießen.
In Duderstadt ist die römisch-katholische Basilika St. Cyriakus dafür perfekt. Sie ist die Hauptkirche Duderstadts und auch des Untereichsfelds. Die Einheimischen sagen auch gern „Eichsfelder Dom“ dazu. Der Kirchen-Innenraum beeindruckt mit zahlreichen Kunstwerken aus Gotik und Barock.
Wer gern in Kirchen geht, dem ist vielleicht der Orgelbauer Johannes Creutzburg ein Begriff. In Duderstadt steht die größte seiner Orgelbauten, ein Grund mehr der Basilika St. Cyriakus einen Moment Eurer Zeit zu schenken.
In unmittelbarer Nähe zum Eichfelder Dom findet Ihr den modernen Schützenbrunnen des Bildhauers Rudi Pabel. Die Inschrift “Stadt und Schützen fest verbunden – ein ewig starkes Band” soll die starke Verbundenheit der örtlichen Schützengesellschaft mit der Stadt und ihren Bürgern zeigen. Seit 1997 ziert der Brunnen, der übrigens komplett durch die Spenden der Duderstädter Schützenfreunde finanziert wurde, die Altstadt.
Wenn Ihr nach einem kleinen Stadtbummel Lust auf ein paar leibliche Genüsse habt, findet Ihr rund um den Marktplatz genügend Optionen für eine kleine Einkehr. Rund um den Harz gibt’s natürlich noch viel mehr zu erleben. Hier findet Ihr einen umfangreichen Reiseführer. (Affiliatelink)
Kunsthalle HGN
Etwas außerhalb der Altstadt liegt die Kunsthalle HGN die große Teile der Kunstsammlung von Prof. Hans Georg Näder beheimatet. Näder wurde in Duderstadt geboren und ist geschäftsführender Gesellschafter der Otto Bock Firmengruppe. Habt Ihr vielleicht schon mal gehört, denn es gibt wohl kaum ein Unternehmen, dass mehr mit der Thematik Prothesen in Verbindung gebracht wird. In der HGN geht’s aber um Kunst der zeitgenössischen Art und das in einem wirklich außergewöhnlich beeindruckenden Mix.
Ich will an dieser Stelle gar nicht zu viel darüber schreiben, obwohl ich mit meiner Begeisterung für diesen Ort sicher noch den ein oder anderen Blogpost füllen könnte. Wenn Ihr die Kunsthalle HGN besucht, erwartet Euch eine Fülle an Farben, Formen und Sinneseindrücken.
Klug kuratiert vermittelt die aktuelle Ausstellung einen guten Überblick über die Leidenschaft von Näder und erlaubt uns, ganz unvoreingenommen, einzutreten in bunte Vielfalt zeitgenössischer Künstler. Die Schau zieht sich über zwei Etagen und bietet großformatigen, aktuellen Arbeiten von Neo Rauch ebenso einen Raum, wie den ikonischen Fotoaufnahmen von Helmut Newton und Man Ray.
Übrigens bietet die Kunsthalle HGN Euch die Möglichkeit zu einem echten Austausch. Auf beiden Etagen begegnet Ihr HGN-Mitarbeitern, die Ihr jederzeit ansprechen könnt. Sie geben Euch Infos zur Sammlung sowie den Werken und diskutieren, wenn Ihr mögt, mit Euch darüber. Ein wirklich toller Ort!
Die Kunsthalle HGN war für mich persönlich ein absolutes Highlight! Braucht Ihr noch ein Argument für den Besuch? Der Eintritt ist frei! Beachtet aber, dass die Kunsthalle nur am Wochenende ihre Tore öffnet. An dieser Stelle sag‘ ich einfach mal: Danke Hans Georg Näder, für diesen wunderbaren Ort und die Option so vielen Menschen einen niederschwelligen, unvoreingenommenen Zugang zur Kunst zu bieten.
So Ihr Lieben jetzt heißt es erst einmal „Ciao Duderstadt“. Wir werfen einen Blick in die Umgebung, denn dort gibt’s so viel Schönes zu entdecken. Gar nicht weit entfernt könnt Ihr zum Beispiel auf dem Skywalk am Sonnenstein einen Wahnsinnsblick in’s Eichsfelder Land werden.
Der Skywalk am Sonnenstein
Der Skywalk ist eine 14 Meter lange Glasplattform, die neun Meter über die Klippe des Sonnenstein ragt. Klingt gruselig? Jaaaaa, ist es auch ein bisschen! Ich musste schon schmunzeln, als ich dem ein oder anderen höhenangstgeplagten Besucher beim „Ich trau mich, ich trau mich nicht-Spiel“ zugeschaut hab‘. Wenn Ihr Euch traut, erwartet Euch ein toller Weitblick in östliche und westliche Richtung.
Bei guter Wetterlage könnt Ihr sogar bis zum Solling und über den Harz schauen. Auf dem Plateau informieren Euch Tafeln über die genauen Aussichtspunkte und die Umgebung. Am besten parkt Ihr unten am Berg auf dem bei Holungen. Dann geht’s zu Fuß entweder steil bergauf über 500 Meter zum Gipfel oder 1 km mit leichtem Anstieg rauf zum Plateau. Einen guten Überblick über alles, was Ihr in Thüringen erleben könnt, gibt Euch dieser Reiseführer. (Affiliatelink)
Funfakt: Der Skywalk ist ein beliebtes Instagram Motiv! Nehmt Euch ein bisschen Puder mit nach oben, denn der Aufstieg (zumindest der Kurze) ist schon ein wenig schweißtreibend und Ihr wollt auf dem Beweisfoto doch nicht glänzen ;).
Das Grenzlandmuseum Eichsfeld
Wenn Ihr den superschönen Blick vom Skywalk genossen habt, ist das genau der richtige Zeitpunkt, um sich vielleicht den ein oder anderen Gedanken dazu zu machen, über was für ein geschichtsträchtiges Stück Land Ihr hier geblickt habt.
Die Deutsch-Deutsche Grenze verlief genau durch dieses Gebiet und so herrlich grün das Gras genau an dieser Stelle auch darüber gewachsen ist, es ist wichtig nicht zu vergessen, wie leidvoll die nahe Vergangenheit für viele Menschen dieser Region war. Darüber könnt Ihr Euch im Grenzlandmuseum Eichsfeld einen fundierten Überblick verschaffen.
Das Grenzlandmuseum Eichsfeld beschäftigt sich mit ganz unterschiedlichen Aspekten unserer deutschen Geschichte. In einer gut recherchierten und spannend aufbereiteten Art wird Euch als Besucher die Grenzgeschichte von Mauerbau bis Mauerfall ganz nah gebracht.
Ehrlich gesagt hatte ich hier und da echt Tränen in den Augen, weil es für mich immer noch ganz unfassbar ist, welch ein Unrecht da, direkt vor meiner Tür, über so viele Jahre an den Menschen begangen wurde.
Okay, das Ganze ist sicher kein leichtes Thema für einen Kurzurlaub, aber ich bin froh mir die Zeit genommen zu haben. Ihr wisst ja, wie das ist mit der Geschichte und dem Vergessen… nicht zu vergessen ist vermutlich der beste Schutz vor einer Wiederholung.
Affenwald Straußberg
Eine kleine Aufmunterung kann nach so viel Geschichte nicht schaden, oder? Da hab‘ ich den perfekten Tipp für Euch! Der Affenwald in Straußberg macht Euch garantiert gute Laune, vorausgesetzt Ihr mögt diese lustigen Gesellen. Ich hab‘ auf jeden Fall jede Menge neuer, tierischer Freunde kennengelernt. Spätestens, als ein kleiner, schwarz-weißer Vari auf meiner Schulter saß und mit seiner süßen, schwarzen Nase in meinen Nacken geschnuffelt hat, war es um mich geschehen. Wie niedlich kann man denn bitte sein? Und noch etwas, das ich NIE gedacht hätte: Varis haben samtweiche Pfötchen!
Im Affenwald in Straußberg habt Ihr die Möglichkeit Berberaffen, Schwarzweiße Varis, Kattas und ein Bennettkänguru quasi in freier Wildbahn zu erleben. Das gilt im Affenwald übrigens beidseitig. Vor allem die Varis und Kattas sind auf die Besucher mindestens genauso neugierig, wie diese auf die süßen, tierischen Bewohner.
Auf einem vier Hektar großen Gelände leben die Tiere in ihren typischen Familienverbänden. Die Berberaffen haben einen eigenen Bereich, die Kattas und die Varis leben gemeinsam. Mitten im Affenwald findet Ihr auch noch eine Sommerrodelbahn. Die braucht es meiner Meinung nach aber überhaupt nicht, denn was gibt’s Besseres, als mit Tieren ohne Käfig oder Gitter zu interagieren.
Hoteltipp: Victor’s Residenz-Hotel Teistungenburg
Na, hab‘ ich Euch Lust auf einen Besuch von Duderstadt und dem Eichsfeld gemacht? Falls ja, verrat‘ ich Euch noch kurz, in welchem Hotel ich war. Das Victor’s Residenz-Hotel Teistungenburg (Affiliatelink) liegt im kleinen Ort Teistungen auf dem weitläufigen Gelände eines ehemaligen Klosters. Von dort aus könnt Ihr die Umgebung perfekt in alle Richtungen erkunden.
Außerdem verfügt das Hotel über einen riesigen Wellness-Bereich mit Schwimmbad, Rutschen, verschiedenen Saunen, Außensauna, Sporthalle, Terrasse und, und, und. Das große Schwimmbad ist ein kleines bisschen in die Jahre gekommen, das tut dem Spaß aber keinen Abbruch.
Das Hotel, die Zimmer und das Restaurant sind supermodern und megachic eingerichtet. Klar, kommt man auch mal mit dem ein oder anderen Gast ins Gespräch und ich war baff, wie viele Stammgäste es immer wieder nach Teistungen zieht. Ist ja, ehrlicherweise, nicht der Nabel der Welt, aber was soll ich jetzt sagen. Ich hab‘ meinen nächsten Besuch dort auch schon wieder geplant!
Noch mehr Tipps für die Region!
Lust auf noch mehr? Ihr könnt zum Beispiel in Duderstadt die Heinz Sielmann Stiftung besuchen. Im nahe gelegenen Nationalpark Hainich über die Waldpromenade oder den Baumkronenpfad wandern. Oder Ihr besucht das Heilbad Heiligenstadt. Also Ihr Lieben, es gibt viel zu sehen! Wann macht Ihr Euch auf den Weg nach Duderstadt und ins Eichsfeld?
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